Debakel zerstört Traum vom Finale
(MOZ) Der Traum vom Einzug in die Endspiele um die deutsche Meisterschaft gegen den HC Leipzig war für den Frankfurter Handball-Club gestern schon nach 15 Minuten des Halbfinal-Rückspiels vorbei. Da hatten die Gäste das Polster vom 26:21-Heimsieg vor einer Woche aufgebraucht, und Trainer Dietmar Schmidt musste beim 3:8-Rückstand die erste Auszeit nehmen. Dass es am Ende gar zu einem 16:31 (6:14)-Debakel für den Hinspiel-Gewinner kommen würde, war da noch nicht abzusehen.
„So eine Niederlage ist natürlich schlimm. Da bricht für viele der jungen Mädchen eine Welt zusammen”, sagte Schmidt. Doch aus der Art und Weise der Pleite schlussfolgerte der erfahrene Trainer: „Das Spiel hat leider gezeigt, dass wir noch nicht reif sind, gegen so eine Mannschaft das Halbfinale zu überstehen.”
Das bezog der 57-Jährige vor allem auf das mangelnde Zweikampfverhalten. „Spielerisch können wir Leverkusen nicht eliminieren. Da muss man den Körper dazwischenstellen. Das wussten wir vor dem Spiel. Deshalb ist das keine Entschuldigung. Aber nach dem schnellen Rückstand ging jede Linie verloren”, sagte er. Da half es auch nicht, dass der Olympiasieger durch seine provozierte Gelbe Karte die Mannschaft noch einmal aufrütteln wollte.
Nur wenig Hoffnung keimte auf, als der FHC den sich stets erweiternden Rückstand für die nächsten Minuten in Grenzen halten konnte. Auf Augenhöhe kam der Meister von 2004 jedoch nicht mehr. Das Minus von acht Treffern zur Pause verhieß eine zu schwere Hypothek.
Vor allem aus dem Rückraum war der Vorrunden-Sieger nicht zu bremsen. Elf Treffern allein von Denisa Glankovicova, die schon in der Brandenburg-Halle mit sieben Toren erfolgreichste Bayer-Schützin war, und sechs von Nationalspielerin Laura Steinbach hatte die ansonsten so schlagkräftige FHC-Aufbaureihe zu wenig entgegenzusetzen.
Bei so einem deklassierenden Ergebnis kann auch der Hinweis auf den kräftemäßigen Rückstand von Franziska Mietzner nicht als Entschuldigung gelten. Die Torschützenkönigin der Liga war mit einer Grippe nach Leverkusen gereist und hatte deshalb mit starken Problemen zu kämpfen. So erklären sich die Fehler der 20-Jährigen, die bei drei Strafwürfen an der super haltenden Nationaltorhüterin Clara Woltering scheiterte.
Mit nur 16 Treffern hatte der FHC ausgerechnet im wichtigsten Spiel des Jahres seine niedrigste Quote zu verzeichnen. Hier müssen sich die Oderstädterinnen erheblich steigern, wenn in den Partien gegen den Vorrunden-Dritten Buxtehuder SV noch die Bronzemedaille und damit das Startrecht im EHF-Pokal erreicht werden soll.
Quelle: moz.de
01 | Rostocker HC | 21 | 148 | 38:4 |
02 | Frankfurter HC | 21 | 44 | 31:11 |
03 | SV Grün-Weiß Schwerin | 21 | 65 | 30:12 |
04 | Buxtehuder SV II | 21 | 122 | 26:16 |
05 | Pfeffersport Berlin | 21 | 50 | 26:16 |
06 | SV Henstedt-Ulzburg | 21 | 91 | 23:19 |
07 | SG Todesfelde/Leezen | 21 | 20 | 23:19 |
08 | VfL Stade | 21 | 14 | 19:23 |
09 | TSV Wattenbek | 21 | 13 | 18:24 |
10 | HSG Mönkeberg/Schönkirchen | 21 | -120 | 11:31 |
11 | Berliner TSC | 21 | -187 | 6:36 |
12 | MTV Heide | 21 | -260 | 1:41 |